In Vielshofen, Deutschland, wählte unsere Kollegin Judit Faludy eine gemeinsame Ausstellung von Werken des Malers György Király und der Bildhauerin Mona Zimen aus. Die von ihr organisierte Ausstellung wird am 18. November 2022 eröffnet. 

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So beschreiben die Künstler ihre eigene Arbeit:

 

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Mona Zimen: Ohne Titel, 2022

S T I L L E

Weltinnenraum

„Denken ist ein Gespräch der Seele mit sich selbst“ sagt Plato. In meiner Darstellung des Menschen versuche ich, dass Gespräch zur Ruhe kommt und sich in der Stille Innerlichkeit entwickelt.

Es geht mir um eine innere Raumwahrnehmung, einen Bereich jenseits von Anschauung und Worten.

Der menschliche Körper kann bei aller Leiblichkeit gleichzeitig ein Ort der Transformation sein, er kann Hülle sein, Ort eines tieferen Seins.
(Mir geht es um die Suche nach diesem Innersten.)

Mit dem Sichtbaren das Unsichtbare darstellen wollen ist ein Paradoxon.
Man sollte meine Skulpturen deshalb weniger „sehen“ sondern eher versuchen sie intuitiv zu erfassen.

„Stimmen, Stimmen. Höre, mein Herz, wie sonst nur Heilige hörten: daß sie der riesige Ruf aufhob vom Boden; sie aber knieten, Unmögliche, weiter und achtetens nicht: So waren sie hörend. Nicht, daß du Gottes ertrügest die Stimme, bei weitem. Aber das Wehende höre, die ununterbrochene Nachricht, die aus Stille sich bildet.“  (aus der 1. Duineser Elegie , Rainer Maria Rilke)

Mona Zimen

 

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György Király: Agnes-Martins Stille – Öl auf Leinwand, 2020, 100x130cm

S T I L L E

 

Stilleben, Stille…/ natura morta, la vita silenziosa, Silenzio /… csendélet, Csend…

 

Als ich ein Kind war, war ich vom Abendblau völlig verzaubert und die Art und Weise, wie die Welt durch die immer tieferen Schichten eines staubigen, unsichtbaren Vorhangs unsichtbar wurde und eine neue Realität bildete. Später an der Akademie, als ich meine Verbindung zur Visualität bereits erkannt habe, die Materialien wecken meine Erinnerungen und das offensichtlichste Motiv für dieses Phänomen war das Stilleben. Ich erinnere mich, dass meine ersten Einstellungen die Tassen waren, aus denen wir Kaffee getrunken haben, und die Art, wie meine Kumpels ihn auf meinen Tisch gestellt haben. Sie mochten den Raum verlassen haben, aber ihre frühere Anwesenheit hallte immer noch in der Stille wider. Es hat Jahre gedauert zu verstehen, dass mein Hauptinteresse in der Abwesenheit von Menschen lag und sie alle im Moment nach sich selbst eine besondere Stille hinterlassen haben. Das war der Wendepunkt, als ich die Serie Mystische Stille betitelte.

 

Auch das Material hat seine eigene Stille, alle organischen Farben, die ich verwende, sprechen und kommunizieren mit mir und hoffentlich auch mit dem Publikum. Die Bäume, die Innenräume sind alle mit dieser universellen Schönheit der Leere verbunden und formen die Realität zu einer neuen Realität innerhalb der Leinwand. Dieser Weg ist ein endloses Erlebnis in die Welt der vibrierenden Stille.

 

„Man bildet Ton und macht daraus Gefäße:

Auf dem Nichts daran beruht des Gefäßes Brauchbarkeit.

… Darum: Das Sein gibt Besitz, das Nichtsein Brauchbarkeit. „

// Laotse: Tao Te King, 11. /Geformt für Deutsch von Michael Holzinger, 2013 //

György Király